Dass es nach dem Ende der Coronavirus-Pandemie wieder genauso wird wie früher glaubt der israelische Bestsellerautor und Historiker Yuval Noah Harari nicht. “Ich würde sagen, viele Maßnahmen werden nie verschwinden, auch wenn die Krise vorbei ist”, sagte Harari im Telefongespräch mit der APA. Als Beispiel nannte er die Arbeit und Wirtschaft.
Derzeit laufe ein “riesiges Experiment” mit Milliarden von Menschen, die von zuhause aus oder online arbeiten. “Viele Dinge, die wir in diesem Experiment entdecken, könnten sogar gut sein, so dass wir sie fortsetzen, nachdem die Krise vorüber ist”, sagt der Dozent der Hebräischen Universität Jerusalem, der derzeit in Selbstisolation in der Nähe von Tel Aviv lebt.
Es bestehe aber auch die Gefahr, dass negative Maßnahmen fortgeführt werden, warnt er vor der totalitären Überwachung der Bürger. “Die Polizei könnte sagen, wir müssen die Überwachung aufrechterhalten, weil es vielleicht eine zweite Welle geben könnte.” Eine Gefahr sieht Harari außerdem für Gewerkschaften und Arbeitnehmerverbände, die in den vergangenen Jahren ohnehin schon unter Stress gestanden seien.

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