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"Das Tor zur Hölle": Dieser Austro-"Tatort" ist zum Fürchten

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"Das Tor zur Hölle": Dieser Austro-"Tatort" ist zum Fürchten

Der Ermittleralltag kann ganz schön gruselig sein. Diese Erfahrung macht das Wiener „Tatort“-Duo in seinem neuesten Fall „Das Tor zur Hölle“ (am Sonntag auf ORF 2). Harald Krassnitzer als Moritz Eisner und Adele Neuhauser als Bibi Fellner bekommen es darin mit einem toten Priester zu tun, woraufhin sie tief in die Okkultismusszene eintauchen. Satanssymbole, mysteriöse Karten und fremde Zungen spielen dabei natürlich auch eine Rolle.

Den Auftakt gestaltet „Tatort“-Veteran Thomas Roth, der für Regie und Drehbuch zuständig zeichnet, in klassischer Horrorfilmgestik
inklusive körniger Optik: Ein junges Mädchen schleicht durch ein verlassen wirkendes Haus, in dem Gegenstände und Wände zu zittern
beginnen. Im Hintergrund hört man ein Gebet, das tranceartig immer wiederholt wird. Als die Kleine schlussendlich die nur angelehnte
Tür am Ende des Korridors öffnet, offenbart sich ihr zunächst eine eigenartige Ansammlung an Personen, die an eine Séance gemahnt –
bevor der Schockmoment einsetzt.

Die finstere Genrekost endet aber keineswegs bei dieser Sequenz, deren genaue Einordnung im Laufe des Falls für eine kleine
Überraschung sorgt. Vielmehr gibt es unter der hellen Wiener Sonne bald einen toten Priester zu betrauern, ziemlich übel zugerichtet
und mit Pentagrammmedaillon ausgestattet. Ob da böse Mächte ihre Finger im Spiel hatten? Immerhin war der Mann für die Erzdiözese im
„Befreiungsdienst“ tätig – sprich: an ihn wandte man sich, galt es einen Exorzismus durchzuführen. Wie etwa bei der jungen Frau
Nathalie, die er noch am Tag zuvor getroffen hat und auf deren Spur die Ermittler eher zufällig kommen. Das anschließende kurze Verhör
bietet gleich den nächsten Grusel, scheint Nathalie doch besessen zu sein.

Während Moritz all dem ziemlich skeptisch gegenüber steht und seinen wachsenden Ärger mit lautstarker Klassik im Autoradio abbauen will (inklusive gebrülltem „Das beruhigt mich!“), ist die Sachlage für Bibi eine andere. Bei ihrer Großmutter am Land ist sie früher
bereits mit Geisterbeschwörungen in Berührung gekommen, und dann ist da noch ein alter Bekannter: Roland Düringer spielt einen ehemaligen
Zuhälter, der sich mittlerweile in okkulten Dingen bestens auskennt und von allem eigentlich nichts wissen will. Immerhin komme da
einiges auf die beiden Kommissare zu, ist er sich sicher. Nicht zum ersten Mal wird da im Gespräch das Tor zur Hölle erwähnt, das sich
offenbar in Wien finden lässt. Und welche Rolle spielt überhaupt jener Psychiater (Sven-Eric Bechtolf), der dem verstorbenen Priester
bei seinen Dämonenaustreibungen unterstützend zur Seite stand?

Sukzessive finden sich Moritz und Bibi in einem Geflecht aus falschen Fährten und Halbwahrheiten wieder, was die Sache keineswegs
leichter macht. Leider gilt aber auch für den Film selbst: Dieser Fall ist nicht ganz Krimi, aber auch kein wirklicher Horror. Je mehr
von schrecklichen Dämonen, Hexenverbrennungen am Donauufer und möglichen Verbindungen in die Vergangenheit die Rede ist, umso
weniger findet man sich in dieser Geschichte zurecht. Roth springt vor allem zum Ende hin zwischen seinen handelnden Figuren und
verschiedenen Locations hin und her, was auch zulasten der erzählerischen Balance geht.

Trotzdem macht dieses „Tor zur Hölle“ durchaus Spaß und hat letztlich reichlich Schreckmomente zu bieten, was nun nicht gerade
alltäglich für diese Reihe (oder den Sendeplatz) ist. Auch die bestens erprobte Dynamik zwischen Krassnitzer und Neuhauser ist
ohnehin Verlass, spielen sich die beiden doch in bewährter Manier die Bälle zu. Dass Düringer hier erstmals im „Tatort“-Universum den
Strizzi geben darf, will man eigentlich kaum glauben. Die Mischung aus Ganove und Dämonenexperte steht ihm aber außerordentlich gut.
All das macht die unausgegorene Ausrichtung sowie einigermaßen absurde Auflösung dieses Falls zumindest teilweise wieder wett.

Bildquelle: APA/HERBERT NEUBAUER

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