Florian Koppler wird neuer oö. SP-Geschäftsführer
MerkenDer Linzer Gemeinderat Florian Koppler wird mit 1. März neuer Landesgeschäftsführer der oö. SPÖ. Er ist Vorsitzender Sektion Franckviertel und damit der im Machtgefüge der oberösterreichischen Sozialdemokratie wichtigen Linzer SPÖ zuzurechnen. Der geschäftsführende Parteichef Michael Lindner will die am Dienstag früher als erwartet präsentierte Personalie als Signal eines „Generationswechsel“ verstanden wissen. Als Klubvorsitzende wurde Sabine Engleitner-Neu designiert.
Koppler sei sein Vorschlag gewesen, betonte Lindner auf Nachfrage. Dieser sei im Präsidium einstimmig als Vorschlag an den
Parteivorstand angenommen worden. Koppler selbst kündigte an, er werde gleich zu Beginn seiner neuen Tätigkeit „alle
oberösterreichischen SPÖ-Bürgermeister und Bezirksvorsitzenden anrufen“, um sich mit ihnen zum Thema Mitgliederbefragung auszutauschen.
Koppler (33) begann sein politisches Engagement früh – mit zwölf Jahren in der Sozialistischen Jugend seiner Heimatgemeinde Tragwein
im Bezirk Freistadt – und kennt die SPÖ-Strukturen von der Pike auf. Mit 18 war er Gemeinderat in Tragwein, von 2007-2013 Landessekretär
der SJ Oberösterreich. Später wechselte er nach Linz, wo er seit 2021 Gemeinderat ist und der Sektion Franckviertel vorsteht.
Seine berufliche Entwicklung führte über den zweiten Bildungsweg: Nach einer Lehre als Großhandelskaufmann machte er die Abendmatura
und studierte Wirtschaftswissenschaften und politische Kommunikation. Er ist derzeit beim „Innovationshauptplatz“ der Stadt
Linz tätig, einer Drehscheibe für Innovationsprojekte, die Start-ups und andere Lebensbereiche vernetzen will. Dieses „Mind-Set“ wolle er
auch in die SPÖ mitnehmen, um sie zu einer Partei zu machen, „die wieder erfolgreich sein kann“, sagte er.
Auch die Designierung von Engleitner-Neu als künftige Fraktionschefin im Landtagsklub – derzeit steht diesem noch Lindner vor – erfolgte einstimmig. Die 54-Jährige wird die Funktion allerdings erst übernehmen, wenn Lindner seine Vorgängerin Birgit Gerstorfer als Landesrat beerbt hat, was noch ein wenig dauern dürfte. Engleitner-Neu fungierte bereits bisher als stellvertretende Klubchefin. Die 54-Jährige ist stellvertretende SPÖ-Landesfrauenvorsitzende und im Landtag Sprecherin für Kultur, Sicherheit, Menschenrechte und Extremismus. Im Brotberuf ist sie Leiterin des Sozialen Dienstes der Justizanstalt Garsten.
Die bisherige Parteichefin Gerstorfer und ihr Geschäftsführer Georg Brockmeyer hatten Anfang Februar gehen müssen. Michael Lindner
übernahm geschäftsführend den Parteivorsitz. Der Wechsel an der Spitze der Landes-SPÖ erfolgte nicht überraschend, war aber durch
eine offenbar nicht abgesprochene Impfkampagne und wegen einer von der Partei in Auftrag gegebenen Analyse, die empfahl, die Rolle der
Gewerkschaften zu überdenken, extrem beschleunigt worden. Nun will man nach der eiligen Demontage der Parteivorsitzenden offenbar
wieder Ruhe in die SPÖ bringen.
Offiziell gewählt wird Linder erst bei einem Parteitag im September. Derzeit ist eine Arbeitsgruppe damit befasst, für die
Wahl ein Modell der Mitgliedermitbestimmung auszuarbeiten. Wie genau diese Beteiligung aussehen soll, ist aber noch offen.
Bildquelle: APA/FOTOKERSCHI.AT/FOTOKERSCHI.AT / KERSCHBAUMMAYR
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