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Welser Hausordnung - fünf Regeln für mehr Lebensqualität

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Welser Hausordnung - fünf Regeln für mehr Lebensqualität

Insgesamt leben in der Stadt Wels 128 verschiedene Nationalitäten, sie sprechen mehr als 50 Sprachen und bringen ihre Kultur, ihre Werte und ihre Geschichte mit. Für ein gutes Zusammenleben der Welser Bevölkerung ist es notwendig, die gemeinsame Sprache Deutsch zu sprechen, grundlegende Werte, Traditionen und die Landeskultur zu respektieren und seine Mitmenschen und Nachbarn kennenzulernen.

Aufgrund kultureller Missverständnisse kommt es immer wieder zu Beschwerden aus der Bevölkerung. Viele davon könnten vermieden werden, wenn sich alle Beteiligten an ein paar wenige Regeln des Zusammenlebens halten. Aus diesem Grund hat die Stadt Wels nun eine „Hausordnung“ verfasst, die, wenn sich jeder daran hält, ein harmonisches Miteinander ermöglicht und dadurch die Lebensqualität in der Stadt nachhaltig gesteigert wird.

Die „Welser Hausordnung“ (Fünf Regeln) wird von vielen Kultur- und Sportvereinen, Kinderbetreuungseinrichtungen, Wohngenossenschaften und auch Hausverwaltungen unterstützt.

1. Schmeiß´ richtig weg!

Vermeiden – Vermindern – Verwerten: Das sind die 3 Vs, die es beim Thema Müll zu beachten gibt. Immer wieder werden von der Bevölkerung und der städtischen Ordnungswache illegale Müll-Entsorgungen im öffentlichen Raum gemeldet bzw. festgestellt. Diese reichen von der unsachgemäßen Entsorgung von Autoreifen, Baumaterial und Sperrmüll über weggeworfene Möbel bis hin zur Entsorgung von Essensresten bei den Grünschnittsammelstellen. Wird jemand auf frischer Tat ertappt oder ausgeforscht, drohen Strafen von bis zu 8.500 Euro.

Bereits jetzt bietet die Stadt Wels sogenanntes Schau-Müll-Trennen an, eine Aktion für alle, die bislang noch nie Müll getrennt haben oder sich einfach, aufgrund der vielen unterschiedlichen Müll-Tonnen, nicht zurechtfinden.

Insgesamt gibt es in der Stadt Wels 11.179 Restmülltonnen, 2.750 Gelbe Tonnen, 9.507 Rote Tonnen für Altpapier, 544 Blaue Tonnen für Metall, 6.204 Biotonnen, 277 Glascontainer, 7 Grünschnittsammelstellen und zwei Altstoffsammelzentren für Elektrogeräte, Holz, Möbel, Bodenbeläge, Grünschnitt und vieles mehr.

2. Red´ ma Deutsch!

Um Konflikte und Missverständnisse zu vermeiden, braucht es vor allem eines: Eine gemeinsame Sprache. Sie ist die Grundlage für Verständigung und Verständnis und der Schlüssel zur Integration. In Wels werden bereits Kinder ab 3 Jahren in den städtischen Kinderbetreuungseinrichtungen von Sprachpädagogen beim Erlernen der deutschen Sprache unterstützt. Die Eltern haben in diesem Fall eine enorme Vorbildwirkung, deshalb sollten sie ihre Kinder beim Deutsch-Lernen aktiv unterstützen. Die deutsche Sprache ist eine Kompetenz, um zur Gesellschaft zu gehören und Voraussetzung für eine erfolgreiche schulische Ausbildung und später eine erfolgreiche Teilhabe am Arbeitsleben. Wer Deutsch lernt, setzt ein sichtbares Zeichen der Zugehörigkeit zu Österreich.

In der Stadt Wels gilt das Prinzip „fordern und fördern“, weshalb die Stadt eine Vielzahl an Angeboten geschaffen hat, um jeden Bürger beim Erlernen der deutschen Sprache zu unterstützen. Gleichzeitig sind Deutschkenntnisse für die Inanspruchnahme von Leistungen der Stadt (z.B.: Sozialwohnungen) erforderlich.

3. Mach´ kan Lärm!

Schon heute steht Lärm auf der Liste der krankmachenden Umweltfaktoren der Weltgesundheitsorganisation weit oben. Ist man ständigem Lärm ausgesetzt, kann dies zu chronischen Schlafstörungen, Bluthochdruck und einem erhöhten Herzinfarktrisiko führen.

Der Großteil der Welser Bürger hält sich daran, ab 22:00 Uhr keinen Lärm mehr zu verursachen, der andere in ihrer Ruhe stört. Es ist aber nicht nur der Lärm nach 22:00 Uhr, der störend sein kann, sondern auch ein „Dauergeschrei“ durch z.B. spielende Kinder, ständiges Hundegebell oder unverhältnismäßig laute Musik. Ständige Ruhestörungen verursachen wachsenden Unmut, der das Zusammenleben erschwert. Erholung und Ruhezeiten sind Grundbedürfnisse, die für alle Menschen in Wels möglich sein müssen.

Zu den wesentlichsten Ruhestörungen zählen:

-) Laut schreiende Kinder und Jugendliche auf Spielplätzen, in Wohnsiedlungen oder Parks
-) Rasenmähen an Sonn- oder Feiertagen
-) Laute Musik in Wohnungen, Gärten oder in Autos auf den Straßen
-) Ständiges Hundegebell
-) Getrampel und Türenknallen in Mehrparteienhäusern

4. Nimm Rücksicht!

Rücksichtnahme auf andere ist selten geworden. Menschen telefonieren unüberhörbar laut, keiner hält dem anderen die Tür auf, in den Parkhäusern herrscht Chaos und Vordrängeln wurde zum Volkssport. Bei einer im September 2020 in Österreich durchgeführten Umfrage von Statista zur Wichtigkeit gesellschaftlicher Werte empfanden 64 Prozent der Befragten einen respektvollen Umgang miteinander als äußerst wichtig.

Jede Kultur hat ihre eigenen Werte. Rücksichtnahme hilft dabei, die Werte des Landes, in dem man lebt, zu beachten und zu befolgen. Derjenige, der Rücksicht nimmt, respektiert sein Umfeld und seine Mitmenschen.

5. Sei freundlich!

Wenn wir zu anderen freundlich sind, schüttet unser Körper verstärkt den Neurotransmitter Serotonin aus. Dadurch betrachten wir die Welt optimistischer, unser Selbstbild verbessert sich und wir fühlen uns auch besser.

Es braucht oft nur kleine Gesten, die große Wirkung zeigen. Freundlichkeit ist eine völlig unterschätzte Kulturtechnik. Denn Freundlichkeit kann fast alles. Sie bringt Gesprächspartner auf eine gemeinsame Ebene und sie sorgt dafür, dass wir miteinander auskommen. Wir sind verantwortlich für uns als Gemeinschaft, und Freundlichkeit ist der Schlüssel dazu.

Beispiele aus der Beschwerdestelle der Stadt Wels

  • Ständig vermüllter Spielplatz in der Ingeborg-Bachmann-Straße.
  • Immer wieder stehen herrenlose Einkaufswagen herum. Einer wurde sogar im Mühlbach gefunden.
  • Regelmäßig beschweren sich Bürger über unachtsam weggeworfenen Abfall im Friedenspark.
  • Die Tochter einer Nachbarin möchte DJ werden und spielt extrem laute Techno-Musik bis in die späte Nacht hinein.
  • Ein Bürger beschwert sich, dass sein Nachbar regelmäßig schreit, laute Musik hört und gegen die Wohnungswand klopft.
  • Ein Bürger ruft an und beschwert sich über den Nachbarn seines Sohnes. Dieser macht bis zwei Uhr morgens Lagerfeuer. Das Feuer ist teilweise bis zu vier Meter hoch. Sein Sohn hat ein Baby zu Hause und kann durch den ständigen Rauch die Fenster nicht öffnen.
  • Eine Bürgerin teilt mit, dass die Radfahrer am Radweg an der Traun sehr schnell fahren. Sie ist dort regelmäßig mit ihrem Enkelkind unterwegs und es ist schon oft zu gefährlichen Situationen gekommen. Manche Lenker sind teilweise sehr rücksichtslos und verwenden auch ihre Fahrradglocken nicht. Andere schimpfen direkt los und schreien sogar, wenn man nicht sofort Platz macht.
  • Es gibt regelmäßig Beschwerden über rücksichtslose E-Scooter-Fahrer.
  • Auch in den öffentlichen Verkehrsmitteln kommt es immer wieder zu rücksichtslosem Verhalten: Personen werden angerempelt, älteren Fahrgästen wird der Sitzplatz verweigert und manche Fahrgäste telefonieren sehr laut.

Was bietet Wels

  • Stadtteilmanager (Noitzmühle, Otto Loewi-Straße, Straubinger Straße)
  • Polimed
  • Einzugsbegleitung
  • Siedlungsfeste
  • Schau-Müll-Trennen
  • „Im Dialog“ in den Stadtgebieten
  • Sicherheitssprechstunden
  • Fest der Kulturen
  • Internationale Kochabende

Was ist geplant

Viele Obleute von Vereinen und Geschäftsführer von Unternehmen haben bereits ihre Unterstützung für diese Aktion zur Bewusstseinsbildung angekündigt. Noch heuer sollen Plakate mit der „Welser Hausordnung“ verteilt und an repräsentativen Plätzen wie Hauseingängen, Umkleidekabinen, Vereinslokalen, Aufzügen usw. ausgehängt werden.

Nächstes Jahr werden zu den einzelnen Themen Schwerpunktaktionen gesetzt, um das Bewusstsein in der Welser Bevölkerung zu schärfen.

Geplant sind unter anderem:Vorträge

  • Aktionen am Wochenmarkt und in den Stadtteilen
  • Kooperationen mit Vereinen, Schulen und der Gastronomie
  • Verteilaktionen
  • Gewinnspiele

Bürgermeister Dr. Andreas Rabl: „Mir sind die Wünsche und Beschwerden der Welser Bevölkerung nicht egal. Die Welser Hausordnung soll vor allem zur Bewusstseinsschärfung beitragen. Es sind Regeln, die für jeden selbstverständlich sein sollten, wie seinen Müll richtig zu entsorgen, Rücksicht auf andere zu nehmen und die Sprache unseres Landes zu lernen. Es sind Kleinigkeiten, die aber eine große positive Wirkung haben, wenn sich jeder daran hält.“

Integrationsreferent Vizebürgermeister Gerhard Kroiß: „Es kann nicht sein, dass einige wenige die Ruhe von vielen stören – und das teilweise über mehrere Tage. Oder dass sie ihren Müll unachtsam irgendwo abladen. Hier braucht es dringend eine Erinnerung an grundlegende Verhaltensspielregeln in einer Gemeinschaft. Die Welser Hausordnung ist solch eine Erinnerung.“

Foto (c) Stadt Wels

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