Vizemeister LZ Multikraft Wels
MerkenIm wohl spannendsten Finale der Geschichte in der 1. Österreichischen Judo Bundesliga wurde das LZ Multikraft Wels im Final Four am Samstag in der brodelnden Gmundner Volksbank-Arena Vizemeister. In einem hochdramatischen Finale vor über 1000 begeisterten Fans krönte sich der Serienmeister Volksbank Galaxy Tigers aus Wien zum siebten Mal in Serie nach einem 9:7 gegen die Multis ganz knapp zum österreichischen Meister.
Im Halbfinale besiegte das LZ Multikraft Wels die JU Raiffeisen Flachgau noch mit 9:5. Jaba Papinashvili, Kimran Borchashvili, Wachid Borchashvili, Shamil Borchashvili (je 2) und Michael Winkler (1) siegten für die Multis. Im anschließenden Finale ist es dann nach zwei Durchgängen 7:7 und auch in den Unterbewertungen unentschieden gestanden, das gab es in der Final-Four-Geschichte noch nie. Für die Entscheidung in einer zusätzlichen Best-of-Three-Serie, die Paarungen wurden durch Los-Entscheidung ausgewählt, sorgte ausgerechnet der Iraner Saeid Mollaei, ehemaliger Weltmeister und aktuell dritter in der Weltrangliste, der bei der WM in Tokio noch aufgrund politischer Machenschaften der iranischen Sportführung um eine Medaille gefallen war.
Trotzdem dürfen sich die Multis über einen der größten Erfolge in der bisherigen Vereinsgeschichte freuen. Sie holten ihr bestes Bundesliga-Ergebnis seit 42 Jahren, also seit dem Meistertitel 1977. Legionär Jaba Papinashvili brachte die Multis im Finale in Führung, ehe Tatsuto Shima den Ausgleich für die Galaxy Tigers fixierte. Wachid Borchashvili und sein Bruder Shamil – mit einem Sensationssieg über Saeid Mollaei – brachten die Multis 3:1 voran. Der Ungar Krisztian Toth erhöhte auf 4:1. Am Ende des ersten Durchgangs holten Marko Bubanja und Sebastian Schneider die Galaxy-Punkte zum 4:3-Halbzeitstand. Im zweiten Durchgang holten Papinashvili, Shima und Wachid Borchachvili abermals die Punkte für ihr jeweiliges Team. Mollaei gewann seinen zweiten Kampf. Shamil Borchashvili, der in der Rückrunde in die Gewichtsklasse bis 90 Kilogramm hochgezogen wurde, unterlag Johannes Pacher. Nach weiteren Ippon-Siegen durch Marko Bubanja (Galaxy) und Gabor Ver (Multis) war der 7:7-Stand nach zwei Runden perfekt.
Für die Best-of-Three-Serie wurden dann ausgerechnet die Gewichtsklassen bis 66 Kilogramm, bis 81 Kilogramm und bis 90 Kilogramm gezogen, in denen die Multis bereits vorher verloren hatten. Nach einem Shima-Triumph gegen Kimran Borchashvili ließ Mollaei mit einem Ippon-Erfolg über Michael Winkler die Wiener jubeln. „Spannender geht es nicht. Natürlich ist im ersten Augenblick die Enttäuschung groß, so knapp am Titelgewinn dran gewesen zu sein, aber schlussendlich hat unsere junge Mannschaft eine herausragende Leistung gezeigt und wir werden auch nächstes Jahr wieder angreifen. Alles in allem war es mit hochklassigen Kämpfen und kaum zu überbietender Dramatik die beste Werbung für den Judo-Sport“, gibt sich Multi-Coach Manfred Dullinger stolz und gleichzeitig kämpferisch.
Stimmen am Mattenrand zum Welser Judo-Erfolg beim Final Four der 1. Männer-Bundesliga in Gmunden:
Sabrina Filzmoser (zweifache Europameisterin): „So ein tolles Finale habe ich noch nie gesehen. Unser junges Team von Multikraft Wels hat seinem Vereinsnamen alle Ehre gemacht.“
Ernst Faber (Vereinspräsident Multikraft Wels): „Ein unglaublich spannendes Finale. Wir waren ganz knapp am Staatsmeistertitel d’ran. Leider hatte Multikraft Wels nach dem 7:7-Finalendstand gegen Galaxy Wien kein Losglück.“
Foto (c) LZ Multikraft Wels
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