Mehrere Sekunden lang bebte am Dienstag um 12.19 Uhr in weiten Teilen Österreichs die Erde. Das Beben der Stärke 6.4 auf der Richterskalaist am Dienstag in Kroatien unweit von Zagreb registriert worden. Das Zentrum des Bebens lag in einer Tiefe von zehn Kilometern, berichteten italienische Medien. Die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) registrierte um 12.19 Uhr einen Erdstoß der Magnitude 6,1 im Raum Petrinja. Noch unklar war, ob es Opfer gab.
Das Erdbeben war auch stark außerhalb der Landesgrenzen zu spüren. So wurden der APA Meldungen zugetragen, dass in Kärnten und der Steiermark der Erdstoß wahrgenommen wurde. In Graz etwa wackelten rund zwei Minuten nicht nur hohe Gebäude, auch in massiven Altbauten mit nur einem Geschoß waren die wellenartigen Bewegungen deutlich zu spüren. Christbaumkugeln und Glasschiebetüren wackelten, Fenster und Möbel knarrten. Das Beben war wesentlich deutlicher wahrnehmbar als noch jenes im Frühjahr in der Nähe von Zagreb. Außerdem hielten die Erdstöße länger an. Sogar in Wien gab es Berichte, dass die Wände wackelten.
Sorge um Atomkraftwerk Krsko
Laut der Landeswarnzentrale liegen keine Berichte über Schäden am Kraftwerk Krsko vor. Das slowenische Atomkraftwerk ist offenbar auf die Stärke von 8-8,5 ausgelegt. Kollege Simon Rothschedl hatte telefonischen Kontakt mit den Betreibern. Das Kraftwerk habe sich wie nach jedem Beben ausgeschaltet und befindet sich in einem “Safe Shutdown”.
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Wie haben Sie das Erdbeben verspürt?
Das Erdbeben hat am Dienstag schwere Schäden angerichtet. In der Stadt Petrinja, die etwa drei Kilometer von Zentrum des Bebens entfernt liegt, sind mehrere Häuser eingestürzt. Laut Medienberichten soll es darin Verschüttete geben. Der Regionalsender N1 berichtete, dass Schreie aus den Trümmern zu hören seien. Laut Darinko Dumbović (Bürgermeister von Petrinja), sind zwei Kindergärten durch das Erdbeben zerstört worden. Ersten Meldungen zufolge wurde ein Kind getötet, es handelt sich um ein Mädchen. Der Premierminister und der Präsident sind in Petrinja eingetroffen.
Die Polizei hat die Bewohner aufgefordert, die Gebäude zu verlassen, berichteten Medien. Alle verfügbaren Rettungsdienste wurden für Petrinja mobilisiert. Aus der Stadt Sisak, die 15 Kilometer von Petrinja entfernt liegt, gab es ebenfalls Berichte über beschädigte Gebäude. Auch in der kroatischen Hauptstadt Zagreb gab es Schäden durch das Beben. In Teilen Kroatiens waren Strom- und Telefonleitungen unterbrochen. Das Zentrum des Bebens, das vom European-Mediterranean Seismological Centre (EMSC) mit einer Stärke von 6,3 angegeben wurde, lag rund 45 Kilometer südwestlich von Zagreb, in der Nähe von Petrinja. Dort war bereits das Zentrum des Bebens vom gestrigen Montag, das eine Stärke von 5,2 hatte.
Schäden auch in Zagreb
Laut dem kroatischen Fernsehen (HRT1) habe in Zagreb die Erde 20 Sekunden lang gewackelt. Die Polizei appelliert an alle, die Häuser sofort zu verlassen. Vor dem Theater in Zagreb stehen die Leute wieder draußen: “Der Schock, die Angst nach dem Beben im März sitzt bei allen tief.”
In Zagreb ist der Verkehrsstau im Stadtzentrum enorm. Viele Eltern haben ihre Arbeitsplätze verlassen und haben sich auf den Weg zu ihren Kindern und Familien gemacht. Der öffentliche Verkehr steht seit 40 Minuten still. Es gibt Probleme im Strom- und Telekomnetz. Straßenbahnen stehen still, Menschen stehen auf der Straße oder sitzen in Autos. Gebäude der kroatischen Regierung sind ebenso beschädigt.

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