Haydn Philharmonie
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Dienstag, 17.10.2023, 19:30 Uhr, Stadttheater Greif:
Nicolas Altstaedt, Violoncello & Dirigent
Programm:
Joseph Haydn (1732-1809)
L‘isola disabitata
Antonín Dvořák (1841-1904)
„Waldesruhe“ op. 68 Nr. 5 für Violoncello und Orchester
Pjotr Iljitsch Tschaikowski (1840-1893)
Rokoko-Variationen für Violoncello und Orchester op. 33
Joseph Haydn
Sinfonie Nr.13 in D-Dur Hob. I:13
Joseph Haydn
Sinfonie Nr. 103 in Es-Dur „Mit dem Paukenwirbel“ Hob. I:103
Zur Zeit Joseph Haydns hat die Pauke im Orchester eine mehr oder weniger klar definierte Rolle: Sie unterstreicht den Grundton und die Quint der Haupttonart eines Orchesterwerkes. Immer ist sie eine Ergänzung, um den gewünschten Effekt zu verstärken. Man kann sich heute nur schwer vorstellen, wie das Publikum damals auf den Anfang der Sinfonie „mit dem Paukenwirbel“ aus dem Jahr 1795 reagiert hat: Die Pauke eröffnet als Soloinstrument eine große Sinfonie. Und zwar eben nicht einfach mit einem Paukenwirbel, sondern mit der Aufforderung des Komponisten, eine „Solo Intrada“, also einen Eingang, eine kleine Solokadenz zu improvisieren – ein nahezu utopisch anmutender Beginn. Diese Paukenkadenz taucht im Verlauf des ersten Satzes kurz vor dessen Ende noch einmal auf, so als wollte Haydn sagen: „Seht her, diese Verwendung der Pauke ist meine volle Absicht.“ Eine wörtliche Wiederholung der langsamen Einleitung im Laufe des ersten Satzes ist eine weitere Einmaligkeit dieser Sinfonie, die über das traditionelle Formschema eines klassischen Sinfoniesatzes dieser Zeit hinausweist. Apropos Haydn und die Pauke: In der Literatur findet sich die Erzählung, dass Haydn im Kindesalter zu seinem Onkel, dem Schuldirektor Johann Mathias Franck, nach Hainburg geschickt wurde. Eines der ersten Instrumente, die der fünfjährige Haydn öffentlich spielte, war die Pauke, weil überraschend der Paukenspieler verstorben war. Dieses Erlebnis scheint Spuren im Komponisten hinterlassen zu haben: „Mehr als alle anderen Zeitgenossen schenkte Haydn den Schlaginstrumenten seine Beachtung: Dies betrifft vor allem die Pauke“, stellt Ulrike Strauss in ihrem Buch Das Orchester Joseph Haydns fest. Ähnlich visionär verwendet später Ludwig van Beethoven die Pauke, wenn er sein 1806 uraufgeführtes Violinkonzert mit 4 Solopaukenschlägen eröffnet und in seiner 7. Sinfonie, uraufgeführt 1813, die Pauken beim Wechsel vom 2. zum 3. Satz umstimmen lässt. Diesen besonderen Effekt können Sie beim Konzert mit dem Mozarteum Orchester am 1. März live in unserem Theater erleben.
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