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Corona verlangsamte Tempo für Gleichstellung

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Corona verlangsamte Tempo für Gleichstellung

Eine Betreuungsquote von 17,8 Prozent bei den Unter-Dreijährigen, ein „zaghafter“ Anstieg der Anzahl von Mädchen in technischen Lehrberufen sowie bei gut 15.000 Geburten im vergangenen Jahr in Oberösterreich nur 211 Anträge auf Pensionssplitting, so der Zwischenstand der Frauenstrategie des Landes von LH-Stellvertreterin Christine Haberlander (ÖVP). Die Zielvorgabe bis 2030 lautet völlige Gleichstellung der Geschlechter.

„Frauen.Leben 2030“ wurde von Landesrätin Birgit Gerstorfer (SPÖ) im November 2016 initiiert, als sie als einziges weibliches
Regierungsmitglied die – eigentlich der ÖVP zugeordneten – Frauenagenden betreute. Haberlander hat inzwischen übernommen. In
der oö. Strategie haben sich rund 2.000 Bürger und Bürgerinnen in Workshops oder durch ihre Teilnahme an Umfragen eingebracht, woraus
ein rund 130 Seiten starkes Papier hervorging, das sich in acht Handlungsfelder gliedert – etwa Beruf und finanzielle Absicherung
oder Kinderbetreuung. Seit 2018 werden regelmäßig eine Reihe von Kennzahlen erhoben, um das Fortschreiten des Gleichstellungsprozesses zu dokumentieren.

Trotz erster Erfolge, seit 2020 sind von den zehn Landesdirektionen fünf in weiblicher Hand, zieht es sich. Daran trage auch Corona eine Mitschuld, so Haberlander. Als Beispiel nannte sie in der Pressekonferenz am Montag in Linz den Ausbau von Betreuungseinrichtungen, vor allem für Unter-Dreijährige. So hätten während der Pandemie viele Eltern die Kleinen daheim gelassen. Weiters würden aber auch die Gemeinden nicht in entsprechendem Maß Kinderkrippen beantragen. Denn das Land, so meinte die LH-Stellvertreterin, würde diese finanzieren. Ihr Ziel sei es, ein flächendeckendes Angebot zu erzielen. Sie riet daher u.a. den Eltern, mehr Druck in ihren Gemeinden zu machen. Heuer sollen in Oberösterreich 100 neue Kindergarten- und Krabbelgruppen entstehen.

Deutlich zu wenig werde auch das freiwillige Pensionssplitting – die Möglichkeit, für die ersten sieben Jahre nach der Geburt des
Kindes bis zu 50 Prozent der Pensions-Jahresgutschrift auf das Konto des kinderbetreuenden Elternteils gutzuschreiben – genutzt. Auch
wenn Oberösterreich im Bundesländervergleich 2021 mit 211 Anträgen Nummer eins war, seien dies dennoch wenige. „Es ist wirklich
notwendig, es dringlich auf den Weg zu bringen“, machte sich Haberlander für ein verpflichtendes Pensionssplitting stark. Außerdem will sie das Thema „dauerhaft verinnerlichen“, indem es bereits in den Schulen im Lehrplan von Geografie und Wirtschaftskunde aufgenommen wird.

Mühsam scheint auch der Weg, den Anteil der Mädchen in technischen Lehrberufen zu heben. Besonders schwer dürfte es sein, junge Frauen für die Elektrotechnik bzw. Elektronik zu gewinnen. Die Zahl der weiblichen Lehrlinge in diesem Bereich ging von 2018 bis 2021 lediglich von 94 auf 111 nach oben. Die Leiterin des Frauenreferates, Beate Zechmeister, ist dennoch der Ansicht, dass
Oberösterreich „auf einem guten Weg“ bei der Frauenstrategie sei.

Bildquelle: APA/FOTOKERSCHI.AT/KERSCHBAUMMAYR/FOTOKERSCHI.AT / KERSCHBAUMMAYR

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